Über mich & meine Arbeit

Ich lebe in Bildern und Farben und liebe es, dieses Leben auf Papier zu bringen. Mein Blick auf das Leben ist psychologisch bis spirituell. Die Verbindung zwischen Illustration und Psychologie bestand für mich schon immer. Im Alter von 10 Jahren zeichnete ich meine ersten Karikaturen, die das Wesentliche des Charakters einer Person festhielten.  Als ich mit 20 Jahren Zeichenunterricht nahm, fragte ich mich: „Warum ist der menschliche Körper so unterschiedlich, welche Geschichte erzählt dieser Körper?“

Es geht mir immer darum, die Essenz der Geschichten zu Papier zu bringen. Die Texte bekomme ich von Redaktionen, Verlagen und anderen Auftraggebern. Ich hatte bisher das große Glück, literarische und wissenschaftliche Texte sowie Essays und Feuilletons illustrieren zu dürfen, die mich immer wieder inspiriert haben. Die Arbeit ist spannend und schön, aber auch herausfordernd.

Eine Herausforderung war zum Beispiel die Illustration für den Text „Heute fühle ich mich wie neunundsechzig und sehe auch genauso aus“ von Elke Heidenreich für Stern Viva. Mit leichter Feder geschrieben, trotzdem spannend von Anfang an und mit einer pointierten Tiefe, dass es mir die Sprache verschlagen hat. Aber der Text hat Bilder in mir entstehen lassen.

Oder ein Text für Psychologie Heute über Kinder mit einer Behinderung. Zwischen der Realität der Kinder und ihrer Eltern, die diese besondere Herausforderung nicht haben, klafft oft eine große Lücke. So groß, dass die Eltern sich nicht in die Welt ihrer Kinder einfühlen können. Und oft fehlt eine Brücke zwischen ihren Welten. Ich durfte dieses Thema in mehreren Bildern behandeln, was der Komplexität des Themas nur gerecht wurde.

Der Autor Stefano Massini erzählt in „Das Buch der fehlenden Wörter“, erschienen im Hansa Verlag, ebenso wahre wie verblüffende Geschichten zu Gefühlslagen, die jeder kennt, für die es aber keinen Namen gibt. Für jede Geschichte zeichnete ich ein Bild. Eine Erzählung handelt von den Schrecken des Stalinismus. Ich dachte einen Moment lang, ich müsste kapitulieren, weil es dafür keine passenden Bilder gibt. Aber tief in mir ist der Satz: „Es gibt immer eine Lösung“. Also gab es auch eine Illustration.

Massini (…) zeigt, wie schön es sein kann, sich nicht nur für die Sprache selbst zu interessieren, sondern auch für ihre Leerstellen, und diese dann mit großer Leidenschaft zu füllen – immer im Bestreben, den großen und kleinen Dramen des Lebens Aufmerksamkeit zu schenken, die unser Denken und damit unser Sprechen beständig verändern. Wunderschön illustriert von Magda Wel.

Massini beweist in seinem von Magda Wel kongenial illustrierten Band eine ausgesprochene Schwäche für Beinahe- Heroen, Fast-Superstars, Um-ein-Haar-Bezwinger.

Mit dem gleichen Herzblut und der gleichen Intensität, mit denen ich meine Aufträge bearbeite, illustriere ich auch eigene Ideen und Texte. Eine dieser freien Arbeiten ist das Buch „Schrecklich schön“. Das Buch erzählt in Bildern und Texten, wie man eine Krise durchlebt, überwindet und nachhaltig nutzt um als wahre Gewinnerin emporzusteigen. Die assoziativen Texte beschreiben Situationen aus dem Alltag, die Tausende von Frauen so oder ähnlich auch erlebt haben können. Mit meinen Illustrationen will ich die Leser*innen verführen, in ihre tiefsten Emotionen hineinzuspüren.

In der Bildkomposition reizt mich die Spannung zwischen Fülle und Reduktion. Auch Leere und Weite finde ich spannend. Nicht nur visuell, sondern auch inhaltlich.

Meine Kinder fragen mich manchmal: „Was ist deine Lieblingsfarbe?“

Diese Frage ist spannend, denn für mich hat jede Farbe ihre eigene Welt. Ein sattes Rot bedeutet für mich Geborgenheit, Schutz, Weiblichkeit, Reife. Ein helles Rot – Flirt, Witz, Schnelllebigkeit, Leichtigkeit. Graublau – Ruhe, Beständigkeit, Ausatmen. Gelb ist einfach Lebendigkeit, Freude, Energie, direkt und unmittelbar, wie ein Kind.

Meine Antwort: ich liebe alle Farben!

Foto: Tania Walk

Vita

1974

geboren in Warschau

1993 – 1995

Psychologiestudium an der Technischen Universität zu Berlin

1995 – 2003

Grafik Design-Studium an der Fachhochschule Potsdam

2004 – heute

Arbeit als freie Illustratorin für diverse Verlage und Agenturen

2007 – 2014

Improvisationstheater Köln

2009 – 2024

Dozentin für Talentförderung im Kunst Museum Bonn

2013 – 2023

Ausbildung zum Coach für körperorientierte, ganzheitliche Behandlungsverfahren bei Dipl. Psychotherapeut Günter Thesen

2014 – 2016

kommt das Beste: meine Kinder

2018 – heute

Arbeit als selbständige Therapeutin

2022 – 2023

Dozentin für Persönlichkeitsentwicklung, Talentförderung und Illustration an der Akademie für Gestalten „ecosign“ in Köln

Ausstellungen

2024

so artiq! Gruppenausstellung, Köln

2023

Illu23, Gruppenausstellung Illustratoren Festival, Köln

2014

Illu14, Gruppenausstellung Illustratoren Festival, Köln

2012

Illu12, Gruppenausstellung Illustratoren Festival, Köln

2011

„Offene Ateliers“, Köln

2011

Einzelausstellung „Her mit dem schönen Leben“ im see-eye Büro für Grafik Design, Bonn

2010

Einzelausstellung „Her mit dem schönen Leben“ im Kunstforum Königswinter

1998

Photoausstellung im Wettbewerb „Warschau – ein Tag davor“ in der Kunstgalerie der Gegenwart „Zacheta“, Warschau

1998

Photographie Einzelausstellung „Eine Sicht in das Innere von Außen“ Portraits in der „Theater-Galerie TERZO“, Berlin